Neue Lernende am Departement Physik der ETH Zürich
Anfang August 2022 haben 61 Lernende ihre Lehre an der ETH Zürich begonnen. In diesem Jahr sind insgesamt fünfzehn Lehrberufe vertreten. Das Departement Physik bildet Lernende in fünf Lehrberufen aus: Elektroniker:in, Informatiker:in, Konstrukteur:in, Physiklaborant:in und Polymechaniker:in, denn gut ausgebildeter Nachwuchs ist wichtig für Forschung und Industrie.
Weshalb eine Lehre am Departement Physik?
Noah Stocker und Tobias Stucki sind seit anfangs August 2022 Lernende am Departement Physik; Stocker als Physiklaborant, Stucki als Elektroniker. Weshalb haben sie sich für diese Lehrberufe entschieden?
«Eigentlich war für mich schon lange klar, ich will in die Forschung. Das fasziniert mich,» erzählt Noah Stocker. «Doch dann war es gar nicht so einfach. Durch die Corona-Pandemie wurden Schnupperlehren eingeschränkt und fanden manchmal in bloss zweistündigen Online-Meetings statt. So war es für mich nicht leicht, einen Überblick über die Möglichkeiten zu bekommen. Anfänglich interessierten mich auch andere Laborberufe. Der Eignungstest am Departement Physik half mir bei der Entscheidung; es gefiel mir spontan richtig gut. Mein Vater – er ist Ingenieur – fand, ich soll das wählen, was mir Spass macht. Ja, und dann war eigentlich alles klar, als ich den Eignungstest bestanden hatte.»
Wer unterstützte beim Suchen einer Lehrstelle?
Auch Tobias Stuckis Vater war wichtig für seine Berufswahl. «Er ist Elektroingenieur und ich freue mich schon auf den fachlichen Austausch mit ihm,» meint Stucki. Beim Formulieren der Bewerbungen, beim Motivieren und beim ganzen Prozess haben aber die Mütter viel Unterstützung geleistet, darin sind sich die beiden einig. «Es ist ein Vorteil, wenn die Eltern beruflich breit aufgestellt sind, das erweitert auch den Horizont für mögliche Lehrberufe,» meint Noah Stocker. Und Tobias Stucki pflichtet ihm bei: «Keine Ahnung, wie Leute ohne solche Eltern wie unsere das machen. Bis wir die Unterstützung in der Schule bekamen, war es schon reichlich spät.» Tobias Stuckis Ziel war eine vielseitige Lehrstelle. Dafür bewarb er sich für drei Schnupperlehren und schrieb zwölf Bewerbungen für Lehrstellen und Eignungstests – genauer angeschaut hatte er die Lehrstellen als Informatiker, Polymechaniker und Schreiner. «Mit der Wahl zum Elektroniker habe ich nun die beste Kombination zwischen handwerklicher Arbeit und Programmieren,» legt er dar, «und ich kann dabei erst noch meine Lieblingsfächer Mathe und Physik einsetzen.»
Wie war der Start an der ETH Zürich?
«Also eigentlich kannte ich einfach niemanden. Es ist alles neu und der Campus Hönggerberg ist ja sehr gross,» meint Noah Stocker, «sogar unterirdisch verläuft man sich rasch in einem riesigen Labyrinth.» Die beiden Lernenden fanden deswegen die beiden Einführungswochen der ETH Zürich mit allen Lernenden, die an der ETH Zürich neu gestartet sind, für die Orientierung super. «Wir haben uns untereinander und alle ETH-Standorte in Zürich kennengelernt. Jetzt fühlen wir uns auf dem Campus bereits wie in einem Dorf zuhause. Dazu tragen auch die vielen Angebote bei: Beim ASVZ gibt es auch Tanz- und Yogakurse, im Student Project House sogar eine ganze Reihe 3D-Printer und im Physik-Shop alles, auch elektronisches Basismaterial,» schwärmen die beiden. Und Noah Stocker fügt an: «Ich war sogar schon beim Praktikumsteleskop der Studierenden; die Astrophysik begeistert mich.»
Visionen nach der Lehre
«Es ginge schon ein Traum in Erfüllung, wenn ich mich mittels der BMS, die ich jetzt während der Lehre mache, für ein Physikstudium qualifizieren und später all das Gelernte anderen weitergeben könnte,» ergänzt Noah Stocker. Nach der vierjährigen Berufslehre werden die Lernenden in ihrem Beruf rasch Stellen finden und Erfahrung sammeln können. «Aber man braucht schon einen Plan,» erwägt Tobias Stucki. «Ich wünsche mir, später einmal in der Entwicklung zu arbeiten, etwas Neues zu erschaffen. Dafür plane ich nach der Lehre die BMS und dann wahrscheinlich auch ein Studium. Jetzt gefällt mir der Fokus der Berufsschule auf meinen Beruf und die Möglichkeit gleichzeitig von den ‘Oberstiften’ zu lernen; diese bauen aktuell für die Forschung ein Netzteil für eine künstliche Sonne.» Auch wenn in den vier Lehrjahren noch viel passieren kann, wie die beiden Lernenden selbst sagen, wertschätzen sie das Schweizerische Schulsystem sehr, das ihnen die Möglichkeiten bietet ihre Visionen Schritt für Schritt anzupassen und in die Realität umzusetzen.
Das Departement Physik wünscht allen neuen Lernenden einen guten Start und Freude an ihrer Lehre an der ETH Zürich.
Links
- Factsheets zu den Berufslehren an der ETH Zürich
- Berufsbildung am Departement Physik der ETH Zürich
- externe Seite Video zur Ausbildung zur Physiklaborantin, zum Physiklaborant
- externe Seite BMS
- externe Seite ASVZ
- Schweizerisches Schulsystem