EU fördert neues Fellowship-Programm
Das neue Fellowship-Programm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden wurde von zwei Forschungsschwerpunkten entwickelt: Vom Schweizerischen Nationalen Forschungsschwerpunkt «Molecular Ultrafast Science and Technology» (SNF MUST) und vom Exzellenzcluster Bochum–Dortmund «Ruhr Explores Solvation» (RESOLV). Es umfasst länderübergreifend 50 Arbeitsgruppen aus der Chemie, Physik, Materialwissenschaft, den Ingenieurwissenschaften und der Biologie.
Das neue Programm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden
Das Programm ist eine interdisziplinäre Exzellenzcluster-Kooperation. «Resolving Solvation with Molecular Ultrafast Science and Technology», kurz externe Seite FP-RESOMUS, startet im April 2019 und läuft bis September 2023. Ziel ist es, interdisziplinäre Fragen an der Schnittstelle der Lösungsmittelforschung und der Erforschung von ultraschnellen Prozessen zu beantworten – sowohl mit Simulationsmethoden als auch mit neuesten experimentellen Technologien. Dabei profitieren die Mitglieder des Programms von den unterschiedlichen Expertisen der jeweiligen Netzwerke.
Erleichterte wissenschaftliche Karriere
Die Europäische Kommission unterstützt innerhalb der externe Seite Marie-Skłodowska-Curie COFOUND Actions sowohl bereits existierende als auch neue Trainings- und Karriereentwicklungsprogramme für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Damit erleichtert sie ihnen den Weg zur wissenschaftlichen Eigenständigkeit. Regionale, nationale und internationale Fellowship-Programme für Postdocs oder Doktorierende werden damit kofinanziert.
Über NFS-MUST in der Schweiz
Der Nationale Forschungsschwerpunkt externe Seite MUST ist ein multidisziplinäres Netzwerk mit über 150 Forscherinnen und Forschern an sieben Standorte in der ganzen Schweiz. Es wird seit 2010 vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert. In diesem Netzwerk werden ultraschnelle Vorgänge in der Natur mittels Lasertechnologie, Spektroskopie und Simulationsmethoden untersucht. Wissenschaftliche Fragestellungen umfassen die Funktionsweise der Fotosynthese, von Solarzellen, Datenspeichern, Elektronentransport und chemische Reaktionen auf molekularer Ebene und auf sehr kurzen Zeitskalen – und wie sich solche Vorgänge verbessern lassen. Die ETH-Professorin Dr. Ursula Keller und Professor Dr. Thomas Feurer der Universität Bern externe Seite leiten das Netzwerk.
Über RESOLV in Deutschland
Der deutsche Exzellenzcluster externe Seite RESOLV besteht aus über 200 Wissenschaftlern an sechs verschiedenen Standorten im Ruhrgebiet. Bund und Länder fördern den Exzellenzcluster im Rahmen der Exzellenzstrategie – ehemals Exzellenzinitiative – seit 2012. In diesem Netzwerk werden untersucht wie Lösungsmittel in die Kontrolle, Vermittlung und Steuerung chemischer Reaktionen involviert sind. Die meisten chemischen Reaktionen, wichtige industrielle Prozesse und nahezu alle biologischen Vorgänge finden in flüssiger Phase statt, wobei die Lösungsmittel eine wichtige Rolle spielen. Professor Dr. Martina Havenith-Newen vom Bochumer Lehrstuhl für Physikalische Chemie II ist externe Seite Sprecherin des Clusters.
Förderung vom Europäischen Forschungsrat – auch für die Schweiz
Der Nationale Forschungsschwerpunkt «MUST» an der ETH Zürich koordiniert dieses länderübergreifende Programm ab April 2019. Dies ist trotz des möglichen Scheiterns der Verhandlungen zum Rahmenprogramm zwischen der Schweiz und der Europäischen Union möglich. Würden die Verhandlungen scheitern, bedeutete dies das Ende der Beteiligung als vollwertiger Partner am nächsten Horizon-Programm der Europäischen Kommission. Damit wäre der Forschungsstandort Schweiz nur noch als Drittland (wie Grossbritannien nach dem Brexit) involviert. In der Schweiz könnten so wichtige Projekte wie «FP-RESOMUS» nicht mehr aufgegleist und koordiniert werden.