Zukunftstag 2021 am Departement Physik der ETH Zürich
- Physik
- D-PHYS
Der Nationale Zukunftstag am 11. November wird an der ETH Zürich grossgeschrieben. Er bietet vielen Kindern die Gelegenheit, die ETH von innen kennenzulernen. 17 verschiedene Programme werden von unterschiedlichen Einheiten der ETH angeboten, an manch einem würden wohl auch Erwachsene mit Interesse teilnehmen.
Die Kinder konnten dieses Jahr zum Beispiel einen Einblick gewinnen, wie man Games programmiert, wie die Muskeln zusammenspielen oder im Departement Physik, was zukünftige Polymechaniker*innen, Elektroniker*innen, Konstrukteur*innen und Physiklaborant*innen hier lernen. Dieses Jahr besuchten zehn Mädchen und zehn Jungen das Departement Physik – das Programm war voll ausgebucht. Nach dem Check-In um wurden sie schon vor 9 Uhr offiziell begrüsst und dann erwartete sie eine spannende Tour durch die Werkstätten und Lehrlabore mit Hands-On-Stationen in der Konstruktion, Lehrwerkstatt, Elektronik-Lehrlabor, Montage und Test mit den Physiklaborant*innen, Vorführung von Physik Experimenten – und natürlich auch gleich selbst experimentieren.
Deformierter Schaumkuss
Die Kinder sind an diesem Tag ohne ihre Eltern unterwegs. Sie werden von Myriam Leisi aus dem Studiensekretariat und Marcel Huwyler, Physiklaborant im vierten Lehrjahr begleitet. Einige kannten niemanden, andere waren mit ihren Geschwistern unterwegs. Kaum angekommen, gruppierten sie sich um das Experiment «Schaumkuss». Nico Schlüssel, ein Physiklaborant im dritten Lehrjahr startete damit, der Süssigkeit unter der Glashaube, die Luft zu entziehen. Im Vakuum poppt der Schaumkuss auf und deformiert sich. Das grosse «Wow» war Nico sicher. «Was wird geschehen, wenn der nun wieder Luft bekommt?» fragt er in die Gruppe, die rege Ideen dazu beisteuert. Einige hatten Recht: Der Schaum zieht sich erstaunlicherweise zusammen, bis die Schokoschicht sich fast wieder schliesst.
Selbst experimentieren
An der nächsten Station können alle selbst experimentieren. Oskar und seine Schwester Amelia versuchen mit dem Generieren einer bestimmten Tonfrequenz eine Kerze auszublasen. Das tönt kompliziert und ein bisschen wie zaubern. Doch nach einigem Probieren funktionierte es! Sie wissen bereits, dass auch Colaflaschen wie Raketen Gas ausstossen und sich auf einem zentralen Kugellager im Kreis drehen können, wenn die Luft darin durch einen Lautsprecher angeregt wird. Das hat ihnen vorher Jérôme de Meurichy, Polymechaniker im vierten Lehrjahr mit dieser Art von Helmholtz-Resonator vorgeführt. Die Experimente sind alle von Lernenden des Departements Physik gebaut worden und Jérôme gefiel dabei, dass sich echte Probleme stellten, die es zu lösen gab, bevor sie so selbstverständlich den Gästen vorgeführt werden können.
Selbst löten, fräsen und testen
Auch die Schwestern Ricarda und Clara probieren das Kerzenexperiment aus. Es stellte sich als ziemlich schwierig heraus, die Gabel mit dem Hämmerchen so präzise anzuschlagen, dass die richtige Frequenz entsteht. Und nur wenn man es zusätzlich auch schafft, die Gabel richtig an die Öffnung der Resonanzkammer zu bringen, gelingt das Experiment. Währenddessen zog eines der Mädchen stolz ihre selbstgebauten Teile aus der Tasche: einen gefrästen Schlüsselring und eine gelötete und gefräste Taschenlampe. «Der Moment, als all diese Taschenlampen beim Testen zusammen aufleuchteten, das war wirklich toll!» bemerkte Myriam Leisi, die die Kinder abholte und zum Mittagessen begleitete. Auch Cornel Andreoli, einer der Lehrmeister und Organisator des Zukunftstages am Departement Physik, freut sich über den gelungenen Vormittag.