Veerle Sterken erhält den Christophe-Plantin-Preis 2021

Die Untersuchung von kosmischem Staub aus dem interstellaren Raum ist wichtig für astronomische Beobachtungen, für die Astrochemie, sowie für Prozesse im interstellaren Raum. Ausserdem sind die Partikel dieses Staubs Boten der Orte, an denen sie «geboren» wurden, und können uns - durch ihre Dynamik - mehr über die Heliosphäre verraten.

Dr. Sterken und ihr Team arbeiten international mit mehreren anderen Forschungsteams zusammen, unter anderem mit dem Interstellar Probe Mission Study Team in den USA und dem JAXA/DLR Destiny+ Mission Team. Sie hat auch an den Ergebnissen der NASA-Mission Stardust für die Interstellare Voruntersuchung mitgearbeitet. Das Team der Stardust-Mission ist das einzige Team, das interstellaren Staub gesammelt und anschliessend im Labor analysiert hat. Die wichtigsten Ergebnisse der Stardust-Mission wurden in externe Seite Science veröffentlicht. In der Schweiz ist die vom ERC finanzierte Gruppe von Dr. Sterken in den externe Seite National Center of Competence PlanetS (NCCR PlanetS) eingebettet, um eine nähere Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Veerle Sterken erwarb ihren MSc in Luft- und Raumfahrttechnik an der Technischen Universität Delft (TU Delft) und ihren Doktortitel in Geophysik an der Technischen Universität Braunschweig (TU Braunschweig) unter der Leitung von Professor Eberhard Grün, einem der weltweit führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Untersuchung von interplanetarem und interstellarem Staub, zum Thema «Filterung von interstellarem Staub im Sonnensystem».

Das auffälligste Merkmal von Dr. Sterken ist ihre Vielseitigkeit: Sie verfügt über Arbeitserfahrung in akademischen Labors, einem industriellen Forschungszentrum und einer grossen Raumfahrtbehörde in vier verschiedenen europäischen Ländern. Ihr Wissen reicht von der Anwendung fortschrittlicher mathematischer Simulationsmodelle zur Charakterisierung von interstellarem Staub und seiner Wechselwirkung mit unserer Heliosphäre bis hin zum Missionsdesign und zu Experimenten zur Kalibrierung von Instrumenten.

Dr. Veerle Sterken schafft es mit Leichtigkeit, die verschiedenen Rollen, die für ihre Forschung erforderlich sind, erfolgreich auszufüllen: von der Raumfahrtwissenschaftlerin über die Experimentatorin und Modelliererin bis hin zur Ingenieurin. Neben ihrer Forschung, ihrer Lehrtätigkeit an der ETH Zürich (externe Seite Astronomical observation and instrumentation) und ihren Konferenzbeiträgen findet Dr. Sterken auch Zeit für wissenschaftliche Vermittlungsprojekte für ein breites Publikum. Dazu gehören Astronomy on Tap, Bern - Space Bubbles and Dust, und bei Fantasy Basel - Space dust in the solar system. Mit ihrer Leidenschaft und dem Motto «stof is tof» (Staub ist cool) schafft sie es, jedes Publikum zu fesseln und zu faszinieren.

Sie ist definitiv ein aufsteigender Stern auf diesem Gebiet!