Gert Viertel ✝

Gert Viertel studierte Physik an der Universität Mainz und anschliessend an der Universität Bern, wo er im Jahr 1978 seinen Doktortitel erwarb. Danach war er von 1978–1984 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Teilchenphysik der ETH Zürich, anschliessend wissenschaftlicher Adjunkt am selben Institut und ab 1990 Leiter der technischen Abteilung am Laboratorium für Hochenergiephysik. Im Jahr 1996 wurde ihm durch den ETH-Rat der Titel eines Professors in Anerkennung und Würdigung seiner Leistungen für die ETH Zürich und sein Fachgebiet verliehen. Nach einer langen Karriere im Dienste der ETH Zürich und ihrer Studierenden trat Gert Viertel 2008 in den Ruhestand.

Im Laufe seiner erfolgreichen Karriere war Gert Viertel an zahlreichen Experimenten der Teilchenphysik beteiligt, welche an den führenden europäischen Forschungszentren CERN und DESY durchgeführt wurden. In den 1980er Jahren trug er entscheidend zur Konstruktion der sogenannten Time Expansion Chamber als Spurendetektor für das L3 Experiment am Large Electron-Positron Collider (LEP) des CERN bei. Anschliessend leistete er wichtige Beiträge zur Entwicklung des Kristallkalorimeters und Spurendetektors des CMS-Experiments am Large Hadron Collider (LHC) und übernahm eine massgebliche Rolle in der Konstruktion des Alpha Magnetic Spectrometer (AMS)-Experiments, welches auf der Internationalen Raumstation ISS installiert wurde und seit 2011 erfolgreich Daten aufzeichnet.

Seine Kolleginnen und Kollegen werden Gert Viertel aufgrund seines ausserordentlich fundierten Wissens und seiner grossen Erfahrung im Zusammenhang mit zukunftsweisenden Technologien in Erinnerung behalten. Sein unerschütterliches Bestreben, nur Arbeiten von höchster Qualität zu liefern, sowie seine Fürsorge für Freunde und Mitarbeitende, dienen als bleibendes Vorbild.

Die Angehörigen der ETH Zürich, seine ehemaligen Studierenden wie auch seine Kolleginnen und Kollegen werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.