Lavinia Heisenberg und Daniela Rupp zu Professorinnen ernannt
Der ETH-Rat hat auf Antrag von ETH-Präsident Lino Guzzella zwölf ETH-Professorinnen und Professoren ernannt respektive befördert, unter ihnen die beiden Physikerinnen Lavinia Heisenberg und Daniela Rupp. Bemerkenswert an dieser Ernennungsrunde ist der hohe Anteil an Frauen, mehr als 40 Prozent.
Die ETH setzt ein starkes Zeichen für weibliche Spitzenkräfte in der Wissenschaft: Von den zwölf Ernennungen zum Professor oder zur Professorin, die der ETH-Rat auf Antrag von ETH-Präsident Lino Guzzella gestern vorgenommen hat, entfallen fünf auf Frauen. Das entspricht in der aktuellen Ernennungsrunde einem Anteil von über 40 Prozent. Die Tätigkeitsgebiete der neuen Professorinnen sind breit gefächert: Sie reichen von den Pflanzen- und Umweltwissenschaften, der Strukturphysik und der Entwicklung von Materialien bis hin zur Theoretischen Kosmologie.
«Ich freue mich und bin stolz, dass sich immer mehr hochtalentierte Wissenschaftlerinnen in unseren überaus kompetitiven Verfahren um eine Professur durchsetzen», sagt ETH Präsident Lino Guzzella. «Das zeigt auch, dass die langjährigen Bemühungen der ETH Zürich für die Förderung weiblicher Talente Früchte tragen. Mehr Diversität bringt mehr unterschiedliche Perspektiven in ein Forschungsgebiet», so der ETH Präsident. Er sei überzeugt, dass sich das auch positiv auf die wissenschaftliche Qualität auswirke, «und letztlich auf den Erfolg der ganzen ETH».
Lavinia Heisenberg und Daniela Rupp im Kurzporträt:
Dr. Lavinia Heisenberg (*1983), zurzeit Postdoktorandin an der ETH Zürich, wurde zur Assistenzprofessorin für Theoretische Kosmologie ernannt. Lavinia Heisenberg ist eine vielversprechende Nachwuchsforscherin, die sich mit der mathematischen Formulierung neuer Theorien zur Beschreibung von Gravitation als Modifikationen zu Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie beschäftigt. Insbesondere untersucht sie die Vereinbarkeit dieser Theorien mit den etablierten Gesetzen der Quantenphysik und befasst sich unter anderem mit der Ausdehnungsrate des Universums. Lavinia Heisenberg hat bereits renommierte Preise erhalten und ist Empfängerin eines ERC Starting Grants. Ihre Ernennung wird die internationale Wahrnehmung der ETH Zürich in diesem Forschungsgebiet stärken.
Dr. Daniela Rupp (*1983), zurzeit Forschungsgruppenleiterin am Max-Born-Institut, Berlin, Deutschland, wurde zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Nanostrukturen und ultraschnelle Röntgenlaser-Physik ernannt. Daniela Rupp erforscht die Struktur und Entwicklung hochangeregter Plasmazustände in Clustern und Nanokristallen. Dabei geht es um ein grundlegendes Verständnis der Nichtgleichgewichtsdynamik, wie sie bei der Wechselwirkung intensiver Röntgenstrahlung mit Clustern erzeugt wird. Daniela Rupp ist eine innovative Forscherin und hat in ihren Arbeiten mit neuen Ansätzen und Wegen Aufmerksamkeit erregt. Mit ihrer Berufung erweitert die ETH Zürich den Bereich der Physik auf kurzen Zeitskalen und verstärkt die Verbindung zum neuen Röntgenlaser SwissFEL am PSI.