Hans-Jürg Gerber-Höch ✝

Herr Prof. Dr. Hans-Jürg Gerber-Höch, emeritierter ETH-Professor der Physik ist am 28. August 2018 im Alter von 89 Jahren gestorben.

von Andreas Heinz Trabesinger

Wir drücken seiner Witwe Hildegard Gerber-Höch und seiner ganzen Familie, aber auch allen, die ihn während seiner Tätigkeit an der ETH Zürich kennengelernt und geschätzt haben, unser herzliches Beileid aus.

Seine Familie wird im engsten Kreis von ihm Abschied nehmen.

Traueradresse: Hildegard Gerber-Höch, Rebhaldenstr. 45, 5430 Wettingen

externe Seite Traueranzeige in der Aargauer Zeitung

externe Seite Traueranzeige und Nachruf der ETH Zürich in der Neuen Zürcher Zeitung

Nachruf Prof. Dr. Hans-Jürg Gerber

Der Verstorbene studierte und doktorierte von 1949 bis 1959 an der ETH Zürich, anschliessend war er an der Universität Illinois tätig, bevor er von 1962 bis 1968 am CERN arbeitete und namentlich Experimente am 28-GeV-Synchrotron ausführte. 1968 übernahm er die Leitung der Abteilung Forschung am Schweizerischen Institut für Nuklearforschung (SIN). Der Bundesrat wählte Hans-Jürg Gerber 1970 zum ausserordentlichen Professor für Experimentalphysik und beförderte ihn 1977 zum ordentlichen Professor für dasselbe Lehrgebiet. Im Frühjahr 1997 trat er nach einer langen und äusserst erfolgreichen Karriere in den Ruhestand.

Hans-Jürg Gerber prägte die Grundlagenforschung am SIN und späteren Paul-Scherrer-Institut mit seinen Präzisionsexperimenten zum Zerfall der geladenen Myonen. Sein Gespür für Fundamentales führte zur erstmaligen direkten Bestimmung der schwachen Wechselwirkung und damit zu internationaler Anerkennung. Als geschickter Experimentator trug er mit unkonventionellen Ideen ganz wesentlich zum Erfolg des CPLEAR-Experiments am CERN bei. Dessen Ergebnisse zur Verletzung der Zeitumkehrinvarianz (T-lnvarianz) nahm er zum Anlass für bedeutende theoretische Arbeiten zur T-‚ CP- und CP-lnvarianz. Das Experiment, die Theorie und die Lehre bildeten für ihn eine Einheit. Das zeigte sich insbesondere auch bei seinen Vorlesungen, bei denen er mit seiner Begeisterung den Studierenden die Freude an der Physik vermitteln konnte.

Hans-Jörg Gerber war ein Vorbild in selbstkritischem und verantwonungsbewusstem Handeln. Seine Mitarbeitenden und Studierenden behalten seine fürsorgliche und humorvolle Art in bleibender Erinnerung.

Die Angehörigen der ETH Zürich, seine ehemaligen Studierenden wie auch seine Kolleginnen und Kollegen werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

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