Internationale Zyklotronkonferenz
Rund 180 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Forschung der Entwicklung und Anwendung von Zyklotronen gewidmet ist, treffen sich diese Woche an der ETH Zürich, um Ideen in einem Feld auszutauschen, das eine langjährige Tradition an der ETH und am Paul Scherrer Institut in Villigen hat.
Dies ist bereits die 21. International Conference on Cyclotrons and their Applications. Die Konferenz fand erstmals 1959 statt. Seitdem treffen sich alle drei Jahre führende Experten, um sich bezüglichen Fortschritten im Feld auszutauschen, im besonderen zu Zyklotrontechnologien, dem Verständnis der relevanten physikalischen Vorgänge, und der Entwicklung von Anwendungen.
Die ETH Zürich ist zum zweiten Mal Gastgeberin dieser Konferenz. 1975 kamen Zyklotronwissenschaftler aus der ganzen Welt zum ersten Mal nach Zürich; die Konferenz wurde damals vom Schweizerischen Institut für Nuklearphysik (SIN) organisiert, welches später mit dem Eidgenössisches Institut für Reaktorforschung (EIR) zum Paul Scherrer Institut (PSI) zusammengeschlossen wurde. In diesem Jahr übernahm ETH-Professor Klaus Kirch gemeinsam mit den PSI-Wissenschaftlern Dr. Mike Seidel und Prof. Marco Schippers die organisatorische Führung. Das Hauptziel der sechs-tägigen Veranstaltung ist es, eine Plattform für den Austausch von Ideen zu bieten, die zur Weiterentwicklung von Zyklotronen führen wird, um noch mehr Möglichkeiten zu eröffnen für die Forschung und Anwendungen an Zyklotron-basierten Einrichtungen.
Das Zyklotron kann bereits eine lange und erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Zyklotrone verwenden ein einfaches und effektives Konzept um geladenen Teilchen zu beschleunigen. Das erste Zyklotron wurde 1929 in Betrieb genommen. Es wurde ursprünglich für die Grundlagenforschung entwickelt — Ernest Lawrence erhielt 1939 den Nobelpreis für Physik für seine Erfindung — aber heute werden diese Geräte für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, in den Naturwissenschaften ebenso wie in Industrie und Medizin. Das PSI betreibt zwei Beschleunigeranlagen, die von einem Zyklotron angetrieben werden: Den High Intensity Proton Accelerator, HIPA, der einen sehr intensiven Strahl von 1,4 MW Leistung erzeugt, und die Protonentherapie-Anlage Proscan mit drei Gantries. In diesen Einrichtungen wird eine Vielzahl von Forschungsaktivitäten betrieben, von der Teilchenphysik mit intensiven Myonenstrahlen und ultrakalten Neutronen, über die Festkörperphysik mit thermischen Neutronen und "Oberflächen-Myonen", bis zur Isotopenproduktion und der Krebsbehandlung mit präziser Protonenbestrahlung. Eine grosse internationale Anwendergemeinschaft, darunter viele Forscher der ETH und vom PSI, nutzt das gebotene Spektrum an Möglichkeiten. Aus dieser Arbeit entspringen fortlaufend wichtigen Ergebnissen — wie sich nicht zuletzt an den zahlreichen Beiträge zu dieser Konferenz zeigt.
Links
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- externe Seite call_made Konferenzberichte der International Conference on Cyclotrons and their Applications, 1959–2013
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- externe Seite call_made Zentrum für Protonentherapie am PSI