ERC Advanced Grant an Tilman Esslinger
Institute for Quantum Electronics (IQE)
ETH-Forscher haben aus der letzten Ausschreibung acht der begehrten Advanced Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten, unter ihnen auch der Physiker Tilman Esslinger, der bereits zum zweiten Mal Empfänger eines solchen Grants ist.
Der Erfolg der arrivierten ETH-Forschenden freut Detlef Günther, ETH-Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen, besonders: «Unsere Forscherinnen und Forscher gehören über viele Jahre konstant zur absoluten Spitze und können sich mit ihren Projekten international durchsetzen. Das beweist ihre enorme Qualität in der Wissenschaft. Aber der Erfolg zeigt auch, dass sich die Talente an der ETH langfristig entwickeln können.»
Blickt man zurück auf die erste ERC-Dekade ab 2007 mit den Programmen FP7 und Horizon2020, wird die eindrückliche Erfolgsquote der ETH Zürich sichtbar. Sie erreichte bei den Advanced Grants europaweit mit 66 Grants den 3. Rang. In dieser Zeit haben ETH-Forschende insgesamt fast eine Viertelmilliarde Euro eingeworben (242,1 Millionen Euro) und insgesamt 134 ERC-Grants zugesprochen bekommen. Konkret sind dies 47 Starting Grants, 8 Consolidator Grants, 67 Advanced Grants, 11 Proof of Concepts – die ergänzend zu einem Grant den Transfer einer Forschung in den Markt vorbereiten – sowie ein Synergy Grant, um den sich in bisher zwei Ausschreibungen Gruppen von zwei bis vier herausragenden Forschenden bewerben konnten. Bemerkenswert ist auch, dass über alle Grant-Kategorien hinweg die Erfolgsquote der ETH-Gesuche knapp 30 Prozent betrug. Die durchschnittliche Erfolgsquote aller europäischen Institutionen beträgt 11,4 Prozent.
Zweiter ERC Advanced Grant für Tilman Esslinger
Tilman Esslinger, Professor für Quantenoptik, erhält bereits zum zweiten Mal einen ERC Advanced Grant zugesprochen. In seinem neuen Projekt untersucht er elementare Transportmechanismen in einem Regime, in dem die Gesetze der Quantenphysik gelten. Es geht um die Frage: Wie gelangen Materie, Wärme oder magnetische Ausrichtung von A nach B? Dazu wird er mit seiner Gruppe Atomgase auf Temperaturen von unter 100 Nano-Kelvin abkühlen. Die Gase werden in einer Anordnung aus Lichtkäfigen gefangen gehalten und mithilfe von hochempfindlichen Kameras beobachtet. Den Transport in diesem Regime zu verstehen ist eine Voraussetzung, um Geräte und Computer mit neuen Funktionalitäten zu bauen, in denen Effekte der Quantenphysik eine zentrale Rolle spielen.